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Part 1 - Norwegen, die Nordseeroute

Nordseeroute
Nordseeroute // Jæren – Hoher Himmel. Kulturlandschaft und idyllische Küstenstädte entlang der Nordsee.

Mandal - der Start in den hohen Norden

Nach unserer Ankunft am späten Nachmittag des 15.04.2025 im Fährhafen von Kristiansand ging es direkt weiter nach Mandal. Pünktlich gegen 17:30 Uhr setzte der vorhergesagte Regen ein und hielt mit einigen Unterbrechungen bis zwei Tage später an.

 

Für uns war das perfekt. Am Hafen in Mandal fanden wir einen Stellplatz nahezu direkt am Wasser, und in der schönen Umgebung konnten wir einiges an Arbeit nachholen, die sich in den vergangenen Tagen angesammelt hatte. So blieben wir zwei Nächte in Mandal.

 

Stellplatz am Hafen in Mandal: Bobilparkering

 

Am Donnerstagnachmittag nutzten wir eine Regenpause für einen Spaziergang durch den Ort und entlang der Küste. Eine idyllische Bucht reihte sich an die nächste, und es fiel leicht, sich vorzustellen, wie hier in den Sommermonaten Touristen und Einheimische die Sonne genießen und sich in der erfrischenden Nordsee abkühlen. Heute jedoch sorgte der aufgezogene Nebel für eine eher mystische Atmosphäre. Bei 9°C und einem frischen Wind waren wir entsprechend warm eingepackt.

Fahrt auf der Nordseeroute nach Stavanger

Wir starten am Donnerstag, als der Regen am späten Vormittag nachlässt, und fahren auf der E39 in Richtung Flekkefjord. Von hier aus beginnt die Landschaftsroute “Jæren – Hoher Himmel”, die sich über 130 km bis nach Bore erstreckt. Auf den Straßenschildern wird diese Route jedoch auch als Nordseeroute bezeichnet, daher führe ich beide Bezeichnungen auf. Möglicherweise überlappen sich diese beiden Routen auch.

 

Am ersten Tag führt uns die Tour durch den beeindruckenden “Magma Geopark”. Die Landschaft des Magma Geoparks ist bekannt für ihren besonderen Anorthosit, ein Gestein, das durch alte magmatische Prozesse entstanden ist. Tatsächlich sind einige der Gesteinsformationen über eine Milliarde Jahre alt. Der Name „Magma“ weist auf den vulkanischen Ursprung dieser Gesteine hin, auch wenn die Lava längst zu massivem Gestein erstarrt ist. Dieser Geopark ist Teil des UNESCO Global Geopark Netzwerks.

 

Entlang vieler Seen, gepaart mit der fantastischen “Magma Landschaft”, fällt uns das trübe Wetter überhaupt nicht auf. Irgendwie hilft es uns sogar, die Landschaft in ihrer vollen Schönheit wahrzunehmen, da keine harten Schatten und Kontraste den Blick auf diese Landschaft beeinträchtigen.

 

Immer wieder weisen uns braune Schilder auf kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten hin. Die eine oder andere steuern wir auch an. Helleren ist einer dieser beeindruckenden historischen Orte im Magma Geopark, an dem zwei kleine, gut erhaltene Häuser unter einem riesigen Felsvorsprung stehen. Die natürliche Überdachung durch den Felsen hat die Gebäude über Jahrhunderte hinweg vor Wind und Wetter geschützt, und sie sind ein Zeugnis für die einfache, aber clevere Bauweise der damaligen Zeit.

 

Wir fahren weiter entlang der Route, überqueren bei Egersund unseren ersten Fjord und erreichen schließlich den Brusand-Strand. Nach einem schönen Abendspaziergang durch die Dünen und entlang des langen Sandstrandes verbringen wir dort die Nacht.

 

Campingplatz: Brusand Camping

 

Am nächsten Morgen begrüßt uns die Sonne, und die Wolken verziehen sich zunehmend. Wir fahren weiter entlang der Küste, wobei uns die Hinweisschilder immer wieder auf überraschende und schöne Orte aufmerksam machen. Carmen prüft, was uns an den vorgeschlagenen Zielen erwarten könnte, und wir entscheiden spontan, ob wir die Gelegenheit nutzen. Enttäuscht wurden wir nie. Heute ist die Landschaft eher durch Kulturlandschaften geprägt, sodass die unerwarteten Abstecher eine willkommene Abwechslung darstellen. Am kleinen, aber schönen Hafen von Tangarstø nutzen wir die Gelegenheit zu einem Spaziergang durch die Dünen und entlang der schönen Küste.

 

Wir fahren weiter und erreichen gegen Mittag Stavanger. 

Stavanger

Stavanger, gelegen an der südwestlichen Küste Norwegens, ist eine lebendige Stadt, die moderne Urbanität mit traditionellem Charme verbindet. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltenen Holzhäuser, einen geschäftigen Hafen sowie ihre Rolle als Zentrum der norwegischen Ölindustrie. Umgeben von atemberaubender Natur, darunter die berühmten Fjorde und Küstenlandschaften, bietet Stavanger eine einzigartige Mischung aus Kultur, Geschichte und ist eine guter Startpunkt für viele Outdoor-Abenteuern.

 

Wir besuchen zuerst die charmanten, weiß gestrichenen Holzhäuser in Gamle Stavanger, die eine Fülle an Motiven und einen schönen Blick in die vergangenen Zeiten bieten. Die Bewohner geben sich große Mühe, das Viertel auch heute noch attraktiv zu erhalten.

 

Weiter geht es zum lebhaften Hafen mit seinen Booten und der modernen Architektur des Stadtzentrums – ein spannender Kontrast. Anschließend erkunden wir das Viertel Øvre Holmegate, eine beliebte Fußgängerzone, die für ihre farbenfrohe Straßenkunst, einladenden Cafés, charmanten Boutiquen und die lebendige Atmosphäre bekannt ist.

 

Da wir Stavanger an Karfreitag besuchen, wirkt die Stadt in vielen Bereichen wie ausgestorben – kein Wunder, da kaum Geschäfte und nur wenige Restaurants und Bars geöffnet haben. Am Bahnhof finden wir ein Café und probieren den ersten Kuchen in Norwegen – mit mäßigem Erfolg. Von der Größe der Teetassen könnten sich jedoch deutsche Lokale eine Scheibe abschneiden.

 

Parkplatz: Sandvigå Motorhome Parking

 

Schließlich entscheiden wir uns spontan, nicht in Stavanger zu übernachten. Da die Wetterprognose für die kommenden Tage schönen Wetter verspricht, wollen wir morgen auf den Preikestolen wandern und daher heute noch auf den nahegelegenen Campingplatz fahren.

 

Mehr dazu in Part 2 - Preikestolen

Routenführung

Noch abschließend, unsere Route nach Stavanger.

MyGoogleMaps - Auszug
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