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Erfolgreiche Bewerbung als GDT Mitglied

Das Erwachen
Das Erwachen

Im Sommer 2023 habe ich mich dazu entschlossen, die Bewerbung für die Vollmitgliedschaft bei der GDT (Gesellschaft für Deutsche Naturfotografie) vorzubereiten und bis Ende 2023 einzureichen.

Seit etwa 3 Jahren bin ich nun Mitglied der Regionalgruppe 8 (Württemberg, Bayern) und habe auf diesem Weg viele schöne Bekanntschaften geschlossen. Diese Zeit hat auch die Art und Weise verändert, wie ich meine Bilder betrachte und bewerte. Mein "Geschmack" wurde sicherlich auch durch die eigenen Erfahrungen in dieser Zeit geprägt, gleichzeitig jedoch durch gemeinsame Zeiten in der Gruppe und mit anderen Fotografen. Mir wurde langsam bewusst, dass ich bisher meine Motive sehr daran ausgerichtet hatte, was z. B. auf Instagram gut ankommt, was im Grunde nicht falsch sein muss, wenn das ein wichtiges Ziel für die eigene Arbeit ist.

 

Geschmäcker sind bekanntermaßen unterschiedlich, und so gibt es nicht das eine schöne Bild und schon gar nicht die eine Betrachtungsweise. Ich würde jedoch auch sagen, dass sich die Naturfotografie und die Bewertung der Bilder stets ändern und diese Bewertung auch abhängig vom Kreis ist, in dem man sich bewegt. Und dann gibt es noch die polarisierenden Themen: Doppelbelichtung, Mitzieher, High-Key, Low-Key oder die Bildgestaltung selbst. Auch der Stand der Technik und den damit verbundenen Möglichkeiten spielt eine Rolle.

 

Für mich persönlich – und das ist sicherlich auch hier nur der heutige Stand – sind und bleiben klassische Tierportraits ein wichtiger Bestandteil. Parallel entwickeln jedoch auch die experimentelleren Bilder einen wichtigen Platz in meinem Portfolio. Auch Bilder, in denen das Objekt der Begierde (meist ein Tier), nicht bildfüllend abgebildet ist und das Umfeld mit einbezogen wird. Auch Bilder, die Unschärfe als Teil der Kreativität zulassen, Bilder, die "überstrahlt" oder "unterbelichtet" sind. Die Herausforderung ist viel mehr, wie ich die Szene ungewöhnlich darstellen kann, sodass diese das Auge des Betrachters mehr als nur einen Bruchteil einer Sekunde fesselt. Eine Frage, die ich mir auch gerne selbst stelle lautet: "Würde ich mir das Bild selbst an die Wand hängen?". Eine sehr spannende Frage, bei der viele der Bilder aus den vergangenen Jahren, die technisch absolut in Ordnung sind und das Motiv wunderschön darstellen, dennoch plötzlich durchfallen. 

 

Wann überrascht das Bild den Betrachter? Wann wird etwas Gewöhnliches plötzlich zu etwas Außergewöhnlichem?

 

Und so hat sich die Bildauswahl für die Bewerbung, stetig weiterentwickelt. Eine Auswahl der Kandidaten habe ich auch bei einem Treffen der GDT-Regionalgruppe präsentiert. Verbunden mit einer aktiven Diskussion hat mich auch dieser Schritt bei der finalen Bildauswahl unterstützt. Ich kann jedem nur empfehlen, die Bilder mit Freunden oder einer Gruppe zu besprechen. Mitte November war es dann soweit und ich hatte mich für meine Bildauswahl entschieden.

 

Die Bewerbung habe ich dann über das Online-Portal der GDT eingereicht. Die Entscheidung kann aktuell bis zu 3 Monate andauern. Eine Zeit, die man gerne wartet, immerhin sind es alles Fotografen, die diese Arbeit freiwillig in ihrer Freizeit machen. Die Regel besagt, dass Bilder von den GDT-Juroren mit 1, 0,5 oder 0 Punkten versehen werden können. Angenommen wird, wer 12 Punkte erreicht.

 

Und dann ist es irgendwann soweit. Man öffnet seine Inbox und sieht die E-Mail mit der Entscheidung. Ein schöner Moment, der all diese Erfahrungen, den Austausch mit anderen Fotografen und Freunden, die persönliche Weiterentwicklung zusammenfasst: "Gratulation, Deine Bewerbung wurde angenommen."

 

Vielen Dank an alle, die mich auf diesem Weg unterstützt haben.

 

P.S. Die Bewertung der GDT-Juroren wurde jedem Bild hinzugefügt. Insgesamt erreichten die Bilder 15,5 Punkte. Bis auf ein Bild, das keine Anerkennung fand, erhielt jedes Bild mindestens 0,5 Punkte – dabei wurden zwölf Bilder mit jeweils 1 Punkt und sieben Bilder mit jeweils 0,5 Punkten bewertet.

 

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